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Der Fulneker Maler Franz Kledensky - Ausstellung im Zirotin-Museum in Neutitschein 27.11.2001 - 28.02.2011

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Franz Kledensky lebte von 1766 bis 1853 in Fulnek. Seine Motive waren das Kuhländchen, Land & Leute, Architektur, Sitten und Gebräuche.

Hätte Franz Kledensky in der Zeit der Fotografie gelebt, sicher wäre er mit Begeisterung durch die  Neutitscheiner Umgebung mit dem Fotoapparat gewandert. Nur blieb ihm am Anfang des 19. Jahrhunderts nichts anderes übrig, als Pinsel mit Zeichenblatt zu nehmen, um zu malen. Er zeichnete aber so oft und so geschickt, das noch nach zwei Jahrhunderten Fachleute, das bis jetzt noch wenig bekannte Werk dieses Dokumentarristen des Lebens im Kuhländchen, mit unverhülltem Staunen bewerten. Eine ganze Reihe seiner unikalen Zeichnungen können die Menschen auf der Ausstellung – Der Maler des Kuhländchens – Franz Kledensky – sehen, die am Samstag den  27. November im Schloss in Neutitschein feierlich eröffnet wurde.

Die Arbeit des Landsmannes Kledensky (1766-1853) aus Fulnek ist umso außergewöhnlicher, da er das Tuchmacher-Handwerk erlernte und weil Malen nur sein Hobby war. "Vielleicht hat er sich damit auch etwas zuverdient. Er arbeitete mit dem Chronisten Jaschke aus Fulnek eng zusammen, die Chroniken sind voller fabelhafter Zeichnungen" sagt der Historiker Radek Polach vom Museum in Neutitschein, der gemeinsam mit dem Direktor des Schlesischen Landesmuseums in Troppau, Karl Müller, die Ausstellung gestaltete.

Kledensky malte Städte, Menschen, Tiere und viele weitere Szenen der damaligen Zeit. Bis jetzt kennen wir 250 seiner Werke und Fachleute bezweifeln nicht,  daß es noch wesentlich mehr sein werden. Paradoxerweise ist sein Aussehen nicht bekannt. "Er hat viele schöne Porträte gemalt, das er sich aber  selber verewigt hätte, wissen wir nicht. Vielleicht existiert sein Porträt irgendwo, bis jetzt haben wir es aber noch nicht identifiziert" erklärt Polach.

Besonders bewerten die Historiker die Tatsache, daß ihm beim Malen fast keine Details entgangen sind. In den Zeichnungen hielt er  viele, nicht mehr bestehende Gebäude fest, zum Beispiel das Kirchlein in der Töpfergasse in Fulnek. Unter  die Kostbarkeiten gehören die Veduten der Städte, zum Beispiel die Ansicht von Neutitschein aus dem Jahre 1817. "Die Zeichnung ist sehr gut durchgestaltet und wir haben, dank Kledensky, noch vor der Erfindung der Fotografie, eine sehr gute Vorstellung wie die Stadt ausgesehen hat" findet der Neutitscheiner Historiker.

Beim Malen kannte Kledensky kein Tabu. Er malte Akrobaten, die mit dem Zirkus kamen. Es fehlten nicht Kuhländler Tänze oder Trachten. Unter einem Bild einer beleibten Dame findet man die Beschriftung: "Dicke Frau aus Troppau." "Er war schon damals eine Art  Fotoreporter. Nur statt zu fotografieren, malte er" fügt Polach hinzu.

 

Öffnungszeiten im Museum:

Dienstag – Freitag        8-12, 13-16 Uhr

Sonntag                     9-15 Uhr

 


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